Weltweit #dankesagen

Diese Kulturen und Bräuche gibt es

Wie sagt man am anderen Ende der Welt DANKE? Wie bei so vielen Dingen gilt auch hier: Andere Länder – andere Sitten. Wir werfen einen genaueren Blick auf diese unterschiedlichen Bräuche und Gepflogenheiten.

Verbeugung

Die Verbeugung als Zeichen des Dankes kennt man unter anderem in Japan, Korea und Vietnam. Es ist das nonverbale Äquivalent zum Wort „Danke“.

Ursprünglich dankte man auch in China mit einer Verbeugung, was aber mittlerweile als unterwürfig und rückständig gilt. Linguistisch aber sehr interessant, denn im chinesischen Schriftzeichen für „Danke“ lebt die Verbeugung weiterhin. Das Zeichen besteht unter anderem aus den Teilen für „Körper“ und „kleiner machen“. Spannend ist auch, dass dieses Schriftzeichen auch in „Entschuldigung“ vorkommt. #dankesagen bedeutet also auch, sich einzugestehen, in der Schuld des Gegenübers zu stehen.

Lächeln

In vielen Teilen Asiens wird Höflichkeit als Norm angesehen. Daher ist das #dankesagen auch ein tiefer Bestandteil der Kultur. In Thailand oder China bedankt man sich vielerorts mit einem Lächeln. Diese Geste ist drückt nonverbal die Dankbarkeit aus.

Klopfen

In China, besonders im Süden, ist auch das zweifache Klopfen auf den Tisch eine Dankesgeste. Das wird vorrangig in Restaurants genutzt, um dem Kellner für seine Dienste zu danken.

Dankbarkeit als Selbstverständlichkeit

In einigen arabischen und asiatischen Ländern, wie zum Beispiel Indien, gelten höfliche Umgangsformen und gute Gastfreundschaft als Selbstverständlichkeit. Wer sich überschwänglich bedankt, zeigt somit, dass er sich eigentlich viel weniger erwartet hätte. Daher gilt überschwänglicher Dank fast schon als Beleidigung.

Feste zum #dankesagen

In christlichen Ländern, z.B. Österreich und Deutschland, wird im September oder Oktober (meist der erste Sonntag im Oktober) das Erntedankfest gefeiert. Dabei wird nach der Ernte im Herbst für die Gaben gedankt. Vielerorts gibt es eine „Erntekrone“ aus Getreide und Feldfrüchten, die in Kirchen oder Marktplätzen dekorativ aufgestellt wird.

Das amerikanische Pendant dazu ist der Thanksgiving Day. Er findet am letzten Donnerstag im November statt. US-Amerikaner und Kanadier feiern ein großes Familienfest. Zentraler Bestandteil ist das traditionelle Thanksgiving Essen, bei dem üblicherweise gebratener bzw. gestopfter Truthahn, Kartoffelpüree und Cranberrysauce serviert werden – unter anderem. Denn das Thanksgiving Dinner ist ein großes Festmahl, mit dem auch viele Bräuche eingehergehen. Beispielsweise wird vor dem Dinner ein traditionell ein Dankesgebet gesprochen, bei dem jedes Familienmitglied erzählt, wofür es dieses Jahr dankbar ist. Berühmt ist auch die Tradition des „Wishbones“. Zwei Familienmitgleider ziehen mit ihrem kleinen Finger das getrocknete Gabelbein des Truthahns auseinander, bis es bricht. Wer das größere Stück erwischt hat, darf sich etwas wünschen.

Weltweit finden sich Erntedankfeste – fast jeder Kulturkreis besitzt ein entsprechendes Fest. In Japan beispielsweise gab es ein altes kaiserliches Erntedankfest („niinamesai“, „Kosten des neuen Reises“). Den Göttern wurden durch den Kaiser frisch geernteter Reis geopfert. Aus diesem Fest entstand ein gesetzlicher Feiertag, der am 23. November gefeiert wird: Der „Tag des Dankes für die Arbeit“.

Im Süden Mexikos wird im Juli „Guelaguetza“ gefeiert – mit Tanz und Musik in traditioneller Tracht wird der Maisgötting Centeotl gedankt. Ebenfalls im Juli dankt man auf der Inserl Barbados für die Zuckerrohr-Ernte. In Kostüm-Umzügen und mit viel Musik wird ein Erntekönigspaar gewählt.

Auch Weihnachten ist ein Fest der Dankbarkeit, der Besinnlichkeit und der Fokussierung auf das Wesentliche. Wir möchten diese Zeit heuer ganz bewusst nutzen, um unseren Mitmenschen zu danken. Wem möchten Sie #dankesagen?