Bienen am Dach der Raiffeisenlandesbank OÖ
Raiffeisenlandesbank OÖ ist Partner der „Linzer Biene“
Dass die Bienen das Linzer Stadtgebiet erobern, ist einer Gruppe engagierter Imker zu verdanken, die in Zusammenarbeit mit Unternehmen und öffentlichen Stellen Standorte für Bienenvölker suchen. Gegründet wurde das Projekt 2012 von Katja Hintersteiner und Bernhard Rihl, die mit der Initiative die Stadtimkerei wieder aufleben lassen und dem Rückgang von urbanen Bienenvölkern somit entgegenwirken wollten. In Linz gibt es bereits sieben Standorte der „Linzer Biene OG". Mit der Raiffeisenlandesbank OÖ kam 2016 der achte Standort hinzu. Seit März 2017 wurde mit einem dritten Volk die Bienenpopulation erweitert.
Aktives Engagement
Raiffeisen OÖ hat die Wurzeln in der Landwirtschaft und sieht es daher als wichtige Aufgabe, aktiv für den Umweltschutz einzutreten. In der Natur sind Bienen die wichtigsten Bestäuber, ohne die unzählige Blumenarten vom Aussterben bedroht wären. Auch in der Produktion von Nahrungsmitteln gäbe es bedeutende Einschnitte.
Der richtige Umgang mit Bienenvölkern
Damit ein gutes Miteinander zwischen Mensch und Biene gelingen kann, gibt es hier ein paar wichtige Tipps:
- Das Flugloch freihalten – Flugbienen haben viel zu tun und lassen sich ungern von ihrer Arbeit abhalten.
- Seitlich und hinter dem Bienenvolk stehen – so lässt es sich dem eifrigen Treiben der fleißigen Immen sehr gut zusehen.
- Unsere Bienen sind aus Sanftmut und Stecharmut gezüchtet worden – nehmen Sie Ihre Kinder dennoch an die Hand und lassen Sie Ihre Kleinen nicht unbeaufsichtigt.
- Neben den Honigbienen finden sich auch immer wieder Wildbienen in der Nähe ein – dies zeigt auf, wie reichhaltig die Artenzusammensetzung an diesem Standort bereits ist.
Rückblick 2017
Im Sommer 2017 konnte nun zum zweiten Mal Honig am Dach der Raiffeisenlandesbank OÖ „geerntet“ werden: Insgesamt 90 Kilogramm Honig wurden in 1.588 Gläser portioniert und an Kundinnen und Kunden verteilt. Seit März 2017 wurde mit einem dritten Volk die Bienenpopulation erweitert.
Der Honig wurde im Labor des österreichischen Imkerzentrums geprüft und verfügt über das Qualitätssiegel in Gold des Honiglandes Oberösterreich
Rückblick 2016
Im Sommer 2016 wurde der erste Honig „geerntet“: Insgesamt 37 Kilogramm Honig wurden in 690 Gläser portioniert und an Firmenkunden verteilt.
Der Honig wurde im Labor des österreichischen Imkerzentrums geprüft und verfügt über das Qualitätssiegel in Gold des Honiglandes Oberösterreich.
Interview mit der "Linzer Biene"
Im Interview erklärt die Initiatorin Dr. Katja Hintersteiner die Beweggründe für ihr Engagement und gibt Tipps für den Schutz von Bienen.
RLB: Warum haben Sie das Projekt „Linzer Biene" gestartet?
Hintersteiner: Bernhard Rihl und ich wollten der Bevölkerung von Linz die Imkerei und das Wissen um die Bienen wieder zugängig machen. Ein Zeichen setzen, dass Natur vor einer Stadt nicht Halt macht, dass der ökologische Wert von Bienen auch in urbanen Lebensräumen sehr hoch ist. Ebenfalls war es uns von Anfang an wichtig, die Imkerei zu entstauben und mit wissenschaftlich aktuellen Methoden zu arbeiten.
RLB: Was bringt die Initiative in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz für den Linzer Raum?
Hintersteiner: Die Jungimkerinnen und Jungimker, die wir ausbilden, sind aktiv tätig in puncto Umweltschutz, denn dies ist für uns gleichbedeutend mit Bienenschutz. Die Verantwortung für die umgebende Naturlandschaft wird geschärft. Wir beziehen die Bevölkerung – Erwachsene und vor allem Schulklassen – durch unsere Vorträge und das Naturschauspiel „die wilden Stadtbienen" aktiv ein. Wir laden sie ein, Veränderungen im Ballungsraum wahrzunehmen und teilzuhaben in puncto nachhaltigem Umgang mit Ressourcen und Schutz für naturnahe Lebensräume.
RLB: Was lässt sich privat für den Schutz der Bienen tun?
Hintersteiner: Zuerst einmal ist es notwendig, sich von alten Mustern zu verabschieden. Der Gebrauch von Düngemitteln, Spritz- und Unkrautvernichtungsmitteln im Hausgarten sollte tunlichst vermieden werden. Alternativen dazu gibt es zur Genüge, zum Beispiel Fruchtfolge, Mischkulturen, Mulchen, etc. Darüber hinaus sehen wir leider momentan den Trend zu „aufgeräumten" und naturfernen Gärten (Monokultur-Zuchtrasen, Kirschlorbeer- und Thujenhecken, Bambus- und Ziergras-Steingärten, etc.). Dem gegenüber stehen heimische Wildstrauchhecken (mit großem Potential als Bienenweiden), heimische Wildblumenwiesen und Ziergärten mit großer Durchmischung diverser Blumensorten (am besten biologisch angebaute Pflanzen), sowie Gemüse- und Kräutergärten. Auch am Balkon lässt sich viel für die Bienen machen. Blumentöpfe und -tröge müssen nicht immer mit Standard-Blumen bestückt werden, es können auch Kräuter und Wildblumen gut in diesen Töpfen gezogen werden und tragen somit zur Vielfalt für die Bienen bei. Ein Insektenhotel in der Nähe von solchen Pflanztöpfen erhöht die Vielfalt an bestäubenden Insekten um ein Vielfaches.